Was bisher geschah...

Das Thema der Quernutzung von Kirchen ist nicht neu, bekommt aber durch demografische Entwicklungen und die zunehmende Säkularisierung der Gesellschaft seit einigen Jahren eine neue Bedeutung. In der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) sind über 60 Prozent aller Gebäude Kirchen. Diese sind oft Jahrhunderte alt und stehen unter Denkmalschutz. Genutzt werden viele immer seltener. Das Problem: Wer erhält die wertvollen Gebäude, wenn die Nutzung schwindet und die Verantwortung auf immer weniger Schultern lastet?
2014 wurde deutlich, dass gut gemachte Einzelprojekte nicht mehr ausreichen, um die Kirchengemeinden in ihrer Verantwortung für den Erhalt ihrer Kirchen zu unterstützen. Es musste systemisch herangegangen werden: Als Innovationsgebiet wurde Thüringen ausgewählt. Hochrechnungen ergaben, dass ungefähr ein Viertel der Kirchen nicht mehr oder nur selten genutzt wird. Das sind allein innerhalb des Landesgrenzen circa 25 Prozent von 2.000 Kirchen – 500 Kirchen, für die es neue Ideen zu finden galt.
Mit der Bewerbung der EKM bei der IBA Thüringen 2014 begann die Kooperation der Initiative "STADTLAND:Kirche - 500 Kirchen, 500 Ideen", die noch bis IBA-Finaljahr 2023 andauern wird. Der Ideenaufruf und die Ausstellung zur Lutherdekade 2017 waren die ersten Schritte. Seit 2018 werden sechs ausgewählte Modellprojekte bei der Realisierung von besonderen Quernutzungen begleitet. Das Projekt schlägt heute weite Wellen und der Blick zurück verrät, dass in Mitteldeutschland etwas Neues startet.